Am 30. Mai 2020 ist Sigi Bogner verstorben. Bei der Gedenkstunde am 9. Juli um 15.00 Uhr bei uns im Verein haben wir uns gemeinsam an Sigi erinnert und uns über die Begegnungen mit ihm ausgetauscht. Auch „Neues vom Durchblick“ in der Ausgabe 118 vom Juli 2020 widmete ihm einen Beitrag:
„… Sigi war mehrfach in der Woche bei uns zu Gast. Er kam zumeist zum Mittagessen oder zu Veranstaltungen,er verteilte seine Texte und suchte das Gespräch über Themen, die ihn umtrieben: soziale Gerechtigkeit und die eigene Situation als HartzIV-Rentner, seine Familie und deren Schicksalsschläge, über Politik und Sport und den Zustand der Gesellschaft, für den er immer einen treffenden Spruch aus dem „Lob der Torheit” parat hatte.
Unermüdlich war er unterwegs auf dem Fahrrad, mit rotem T-Shirt und der markanten Windjacke. Er ging ein und aus in den Büros der Parteien und Abgeordneten,der Psychiater und Gewerkschafter.
Er nahm an Psychoseminaren, Fortbildungen, Kundgebungen teil, und er war dabei immer darauf bedacht, Menschen aus diesen unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen.
Er war mit vielen „Promis” per Du, wurde respektiert und gemocht und doch fühlte er sich wohl als Außenseiter und mit seiner Ostbiografie und -sozialisation als Verlierer.
Seine Rastlosigkeit kostete ihn viel Kraft. In letzter Zeit wirkte Sigi müdeund desillusioniert. Als dann mit Corona viele Türen verschlossen blieben, zog auch er sich zurück und verlor den Lebensmut.
Sigi wird uns und vielen Menschen in Leipzig fehlen! Wir trauern mit seiner Familie.“
T.M.
15. 07. 2020